Eigentlich wollte ich erst wieder zum Eisarsch antreten, wenn ich das 11er BMW-Gespann fertig durchgeschraubt am Start hatte, aber es war dann wie so oft anders.
Auf der Henneburg wurde ich durch subversive Kräfte gegen 2:00 morgens unter Alkohol und Gehirnwäsche zu einer Zusage genötigt.
Also muss die MZ noch mal ran. Die Zeit rinnt einem wie immer durch die Finger und so kommt der nach dem 2020er Pleullagerschaden frisch aufgesetzte 250er Standard Motor 5 Tage vor Abfahrt in die lila Zicke. Die Emme vorbereiten heißt schrauben bis auf den letzten Drücker. Der TÜV und Zulassung erfolgten kurz vor knapp.
Freitag, den 03.02.23
Am Fr morgen noch eben die geschweißte Fußrasten Stange verbauen und dick Korrosionsschutz drüber und drunter jauchen. Die Probefahrt war dann mal eben 3 km an die Tanke.
Doch was soll da schon sein, ich kenne meine Zicke nun langsam aber sicher gut genug.
Dann heißt es Gepäck zusammensuchen, Moped auf den Anhänger verladen und schooon um 15:00 Uhr rolle ich los. Das stürmige Wetter zwingt zu langsam machen. Bis zum Aufschlag in Trappenkamp vor den Toren Kiels ist es dann schon wieder halb elf. Rita und Olaf sind auch schon da.
Alex macht mir noch ein leckeres Süppchen. Schwätzchen halten, zwei Bier und zur Geisterstunde geht’s ins Bett.
Samstag, den 04.03.23
Hennings helles Lachen weckt mich auf, er Uwe und Britta sind per Nachtfahrt hier aufgeschlagen. Während des Frühstücks schlagen Christa Georg und Charlotte ebenfalls per Nachtexpress auf.
Mathieu hat wie besprochen den Ersatzmotor und meinen 16″ Rollerreifen per Nachtzulieferung hier abgestellt.
Mein Lieblingsgummi, ein Mitas MC-32 Win Scoot in 120/80-16 60P, ist dann dank Kuckis Moniermaschine hurtig aufgezogen.
Alles läuft nach Plan, fast schon unheimlich, soll ich mir Sorgen machen ?
Halb elf rollt es los Richtung Kiel, doch Britta lässt es abreisen, also anhalten und fragen was los in ist.
Ihr taufrisch aufgesetzter ISH MZ Bastard zickt derweil der 300er ETZ Motor bei 90 klemmt.
So fahren wir halt 80, an der Tanke gibt’s Sprit und zwei Dosen Bier für die Warteschleife.
Um 12 schlagen wir am Hafen auf. Es wimmelt von A4 bekittelten Mopedfahrern
und so dauert das Begrüßungstänzchen mit der recht großen Eisarsch Truppe doch etwas länger.
Die beiden Patronen von der Tanke sind dann auch bald verdunstet.
Irgendwann lässt uns die sichtlich überforderte Decksmanschaft dann doch in den Kahn.
Das verzurren mit den bereit liegenden Gurten macht man am besten selbst.
Ein paar spielsüchtige Norweger waren offensichtlich auf der classic Rallye Monte Carlo,
oder haben sie doch nur im Kasino von Monako abgehangen ? Man weiß es nicht.
Beim Verlassen des Autodeck die Tür Kennung zu fotografieren, macht das morgendliche Auffinden des Moped in diesem Irrgarten einfacher.
Nach dem Kabine beziehen geht es rauf das Sonnendeck. Dort gibt es ein oder drei Bier gegen die drohende Unterhopfung.
Dann rein in die Burgerbar, nen happen Essen und später auf die Bude, um die Augen auf Masse legen.
Gegen Abend findet sich die Meute Eselsbar ein und es nimmt den üblichen Verlauf mit Bier und Pizza.
Zwischendurch geht’s in den zollfreien Laden, um Pfand freies Dosenbier zu bunkern.
Zur späteren Stunde wird mir die recht gute Live-Gitarrenmucke in der Bar dann doch etwas laut und ich gehe rauf in die Bar.
In der Bar finden sich Maggi Nattes und die Kuchenbäckers vor, wie sich mit Bloddy Mary usw. über Wasser halten.
Gegen Mitternacht geht`s in die Koje.
Sonntag, den 05.02.23
Um 7:30 ists wecken und es wartet das vorab gebuchtes Frühstück Buffet.
Beim Schwatz mit den Eisärschen gibt es von altem Bekannten zu hören, die von uns gegangen sind – lebe jetzt!
Nach dem Frühstück gehe ich wie immer rauf in das Bug Restaurant, denn den ewig lange Oslo Fjord
in diesem Breitbandkino vorbei ziehen zu lassen ist nun wirklich sehenswert.
Als wir uns der Kai Mauer nähern geht es runter zur Bude, Klamotten und Bier zusammenraffen und
dann weiter aufs Autodeck. Die Mopeds werden von den Gurten befreit, Fragen von vielen interessierten
Passagieren wollen beantwortet werden und so schlagt man die Zeit tot, bis sie uns irgendwann ausschiffen lassen.
Hinterm Zoll, der nichts von uns wissen will, sammelt sich die Horde am Hafenausgang.
Uwe packt standesgemäß den Russen Gebetsteppich aus und wechselt die Hauptdüse des Mikuni von 160 auf 170er.
Britta verarztet derweil geschundene Russen von Uwe.
Ich frage herum wer mit wem fährt und finde keinen der mit mir die Nebenstrecke fahren will.
So ziehe ich dann mit Britta Uwe Henning Frank usw. im 7er Grüppchen los.
Britta zockelt ziemlich vor sich hin, weil sie dem Motor nicht traut. So pendelt sich das Marschtempo bei 70 bis 75 ein.
Mehr als 80 dürfen wir eh nicht und außerdem haben wir heute nur 250km bis ins Biwak, also was solls.
Auffällig sind die Rettungswagen, die uns immer mal wieder mit Blaulicht entgegenkommen.
Ich vermute mal, die sammeln verunfallte Skifahrer ein, denn Skipisten gibt es hier reichlich.
Nach kaum einer Stunde kommt der erster Halt für eine Pinkelpause am Wegesrand und die Klamotten werden zurechtgerückt.
Keine 50km weiter muss der erste an die Tanke und so gibt es eine Sprit Kaffee Pölsker Pause.
Da läuft ein drolliger olivgrüner Mercedes G Wolf mit großem Funk Koffer an die Tanke und es entsteigt der Matto, die Welt ist doch ein Dorf. Ein netter Kerl, ich wusste gar nicht, dass er auch zu uns kommt.
Manche fangen an Spikes zu montieren, aber das halte ich noch für unnötig, denn noch sich die Straßen schwarz.
Ich rufe dann endlich mal zur Weiterfahrt auf und mit leicht veränderter Gruppe geht weiter nach Norden.
Irgendwann kommt uns auf der Bundesstraße wieder ein RTW mit voller Lalülala Lichterbaum entgegen,
wir machen langsam, lassen ihm die Mittelgasse und weiter geht es. Bald darauf fällt mir auf, dass hinter
Britta und Uwe der Rest der Gruppe fehlt. Wie man das als Frontman so mach mache ich erst mal langsam
und halte dann an einer Bushaltestelle an, aber das bringt den fehlenden Tross auch nicht herbei.
Also wird das das Mobiltelefon gezückt und den Henning angerufen.
Scheiße, das entgegenkommende RTW von vorhin hat Frank, also den letzten Fahrer unserer Gruppe,
frontal auf die Hörner genommen. Der arme Kerl hat einige Arm und Beinbrüche und dass Russengespann ist Kernschrott.
Auch das RTW auch schwer beschädigt. Doch der Frank ist ansprechbar und es geht bald darauf per Heli nach Oslo in die Uni Klink.
Zurückfahren macht keinen Sinn, denn mittlerweile sind Polizei weitere RTW usw. vor Ort
und wir können eh nichts mehr machen, also weiter. Bei AL verlassen wir die immer noch schwarze Bundesstraße
und es geht auf fester Schneedecke mit etlichen Serpentinen lustig bergauf.
Der billige Chinareifen (Heidenau will neuerdings mit Gewalt reich werden) macht sich ganz gut
und mit etwas Gefühl an der Gashand geht es auch ohne Spikes bis auf den Berg zum Biwak.
Einige Leute sind schon da und mittlerweile hat es Fotos und Infos vom Unfall in der WA Gruppe.
Entsprechend bedrückt ist die Stimmung und keiner von uns kann sich erklären, wie das passiert ist.
Ich versorge erst mal meinen Rollerreifen aufm Wechsel – Hinterrad mit 200 Stück von den 1100er Spikes,
denn das gibt Zeit zum Grübeln. Es ist einfach scheiße, wenn es einen der eigenen Gruppe erwischt.
Doch das Ganze wieso und warum hilft alles nichts, das Bier und die Lebensmittel wandern ins Kühllager neben der großzügigen Küche.
Das mittgebrachte Nervenfutter von und für alle türmt sich schon aufm allgemeinen Krabbeltisch.
Dann Klamotten aufs Zimmer bringen und die Betten mit frischer Bettwäsche beziehen.
In der Halle drehen sich die Gespräche hauptsächlich um den Unfall. Dosenbier hilft und langsam bessert sich die Laune.
Das Ruhrpott Team macht heute die Küche und serviert uns einen leckeren Laucheintopf.
Deweil ist der gute Geist Mattieu schon wieder als Besenwagen unterwegs und sammelt einen Russen mit toter Einspritzung ein.
Diese Bergeaufträge werden die ganze Woche nicht abreisen. Gute Leute muss man eben haben, gute Leute.
So geht der Abend zum gemütlichen Teil über und gegen Mitternacht ruft die Koje.
Montag, den 06.02.23
Um 8:00 klingelt das Telefon und reist mich aus den Träumen. Die Kundschaft wundert sich, daß sie noch
drei Wochen warten muss, bis ich ihnen den Arsch retten kann. Mein Mitleid hält sich in Grenzen 😈
Aus lauter Unlust dreh ich mich noch mal für ein Stündchen um 😇
Irgendwann raffe ich mich dann doch auf, geh duschen und in Ruhe frühstücken.
Dabei wird mir klar, dass es heute ein ruhiger Tag für mich wird.
So schnapp ich mir einen Kaffee und schau mir das lustige Treiben vor der Hütte an.
Fast jeder baut an seinem Moped herum. Es gilt Räder bzw. Reifen zu tauschen und mit Schraubspikes zu pimpen.
Es sind Radlager zu Wechsel und Kupferwürme zu erlegen.
Dem Gevatter Diedrich sein Betonmischer verlangt nach einem Bosch Starter.
Gemütsmensch Ingo streichelt seinem nun wirkliche alten Dnjpr übers Köpfchen.
Irgendwann trollen sich die Grüppchen vom Hof und ich tausche die Räder der lila Zicke auf
den nun fertig gespikten Radsatz. Dann gilt es noch die Querstabi Zwinge wieder einzuhängen.
Hier und da noch leichte Hilfestellungen und mein Tagwerk ist getan.
Füße hochlegen, Käffchen und Kuchen antesten und zum Höhepunkt des Tages kommen:
drei Std Mittagsschläfchen – alte Männer brauchen ihren Schlaf 😊
So nach und trudeln die Leute wieder ein und der Abend nimmt seinen gewohnten Lauf.
Das heutige Küchenteam mach eine lecke Leberwurst mit Sauerkraut und Kartoffelpüree.
Es gibt ein paar gut gemachte Video Filme aus den letzten Jahren zu sehen.
Dienstag, den 07.02.23
Halb acht ist wecken. Es wird entspannt gut gefrühstückt und um neun geht es los.
Mathieu Günter und ich ziehen los auf eine Schleife Richtung Süden.
Unten in Al erst mal tanken und den Luftdruck vom Rollerreifen auf 1,3 hoch setzen.
Die 0,8 waren trotz Reifenhalter doch etwas schwammig. Die leider immer noch schwarze B7 geht`s
nach Westen bis Geilo und dann auf Nebenstrecke Richtung Süden.
Die Straße steigt deutlich an und wird endlich weiß. Auf dem Pass hat es dann gut 800m Höhe,
eine geschlossene Eisdecke und ein Träumchen von einem Wetter.
Weiter nach Süden kommt die Straße wieder raus und wir beschließen nach Osten in die Berge auszuweichen.
Auf den kleinen Pisten hat es dann wieder den Spaß Faktor, den wir suchen.
An einer Wochenendhaussiedlung bremst Mathieu ab, um dort rauf zu fahren, was der tagträumende Günter zu spät registriert.
Er schiebt mich kurz an und der Peppmüller Auspuff drückt ihm so einige Kratzer in die SW Schnauze.
Nichts, was eine Emme beeindrucken könnte.
Oben in der Siedlung findet sich ne Stelle mit affengeiler Aussicht über den See.
Der Kocher wird zum Schnee schmelzen angeworfen und es gibt das übliche Süppchen und nen Kaffee oder zwei.
So kann man es aushalten. Weiter geht die Schleife und unter halb von Gol treffen wir wieder auf die eklige nasse schwarze B7.
Wir halten uns auf Nebenstrecke, versuchen noch eine Parallele durch die Berge,
aber das sind genauso wie die Zufahrt zu Meteoritenkrater alles Sackgassen.
Also geht`s auf der eklig salznassen B7 bis nach Al und dann rauf zur Hütte.
Igel begrüßt uns mit einer Scheinwerferwaschung
und die Unterhopfung muss augenblicklich mit einem Zielbier bekämpft werden.
Auch andere Teams hatten Heute Spaß bei kaiserlichem Kaiserwetter
und wenn man mit Joannis unterwegs ist, wird einem das warme Süppchen usw. immer sicher sein.
So zwischen den Zeilen bekomme ich mit der der Mathieu schon wieder als Besenwagen draußen ist.
Man könnte meinen er wäre zum Arbeiten hier.
Das heutige Küchenteam macht Grünkohl mit Pinkel.
Als ich an der Ausgabe stehe kommt Maggi schon für den Nachschlag daher.
Dass er seine aufgesparte halbe Wurst dabei aufm Präsentierteller vor sich herträgt, ist eine Einladung
der ich nicht widerstehen kann. Sein Gesichtsausdruck ist zum Totlachen. 🙂
Mittwoch, den 08.02.23
Heute mal ein bisschen länger schlafen, duschen Frühstück palavern und spannen gehen.
Denn vor der Hütte finden allmorgendlich neue Rituale an Mopedbeschraubungen und Startverweigerungen statt.
So Um halb zehn geht es für uns dann endlich auch mal los.
Gevatter Igel zieht die Spur, Britta Uwe Mathieu Günter und ich machen die Gruppe.
Heute geht es auf Gol und dann weiter in den Norden eine Strecken suchen, die noch nicht Salz nass sind und wir werden fündig.
Es geht klein-klein durch die Berge, dass es eine Freude ist. Die Mittagspause machen wir an einem Aussichtspunkt über einem See,
auf dem sich bei näherem Hinsehen Autos tummeln. Die Spielwiese werden wir uns nachher mal genauer ansehen.
Doch jetzt erst mal den Kocher anwerfen und Schnee schmelzen für den Klimafrieden.
Wie üblich gibt es Kaffee Tee Süppchen und dumme Sprüche.
Beim Beäugen der IHZ findet sich eine lose Klemmverbindung am SW-Anschluss, die unter fachkundiger Anleitung aller Anwesenden wieder nachgezogen wird. Wer anschließend mehr strahlt, die Britta oder die IHZ, ist fraglich.
Das ich dabei nicht zu laut lästern sollte wird sich später zeigen.
Erst mal wird das Kochergedöns wieder zusammengepackt und den See im Nordosten umrundet.
Dabei geht es über Privatstraßen mit Mautschranken, die wie üblich für Mopeds kostenlos sind.
Die Schranke geht trotzdem nur mit EC-Karte auf doch berechnet wird nichts.
So wird der Einstieg für die Eisstrecken auf See gesucht und letztendlich auch gefunden.
Im Westteil fahren lauter Polizeiautos umeinander und im Ostteil ist alles mit BMW Werbung beflaggt.
Wir rollen trotzdem zu den BMW bekittelten Nasen und fragen einfach mal nach, ob sie uns hier ein wenig spielen lassen.
Aber sie winken ab, derweil eine Promo Aktion für die Premium Kundschaft läuft.
Also ziehen wir uns wieder vom Eis zurück und halten an der Seezufahrt ein Schwätzchen. Dabei stellt Uwes Adlerauge fest, dass meine Superlastik z.Z. noch elastischer ist als üblich. Ursache ist, daß zwei von drei Kugelmäuler an den SW-Anschlüssen lose sind. Da habe ich die letzten 10Tkm keine Hand dran gehabt und dann lösen die sich einfach so?
Da muss Hexerei im Spiel sein!
Wir verlassen das für uns verboten Eisfeld und treten den Heimweg über vereiste kleine Wege an. Vorm Biwak tanken wir voll, denn das gibt einen guten Spritvergleich zwischen den 3 Zweitaktern. Mathieu mit dem 300er ETZ und dem ausgelutschten 30er BVF hat 13,3 l durchgerüsselt. Britta mit dem 300er ETZ und dem flammneuen 30er Mikuni mit der Sicherheitsbedüsung hatte 13,0 l und ich mit dem 250er ETZ und dem 30er Bing 9,6 l.
Das macht für mich einen Verbrauch von 6,8 l auf 100km ergibt, da kann ich nicht meckern.
Ein gut gefeilter 250er Motor steht einem 300er kaum nach, ist drehfreudiger und er läuft deutlich sparsamer. Keine so ganz neue Erkenntnis.
Zurück im Biwak mach ich noch eine kurze Probefahrt mit Brittas ISH Bastard. Der starr eingebaute 300er MZ ETZ Motor vibriert wie eine Sau, da muss Uwe noch mal nachbessern. Telegabel und Hinterrad Federung schlagen schon mal durch und die Lenkkräfte sind halt so wie man es von einer Tele kennt.
Auf Dauer braucht es da eine geschobene Schwinge. Die Duplextrommel vorne bremst gut, hinten bremst es angemessen, aber von einer SW-Bremse zu sprechen ist stark übertrieben. Ansonsten kein übles Moped.
Wie üblich heißt es Zielbier trinken, Dummschwatzen und in den abendlichen Modus über gehen. Das heutige Küchenteam macht einen leckeren Eintopf während Mathieu schon wieder zum Bergen draußen ist. Dem Werner ist am Schmied XJ Gespann die Verschraubung der Bremsankerstange vorne fliegen gegangen und dabei hat es die Bremsleitung gekillt. Nach dem Abendessen setze ich mich noch an`s Streckenplanen. Britta kennt das noch nicht und so wird sie noch ein bisschen auf den auf den Kurviger.de eingewiesen. Das obligatorische Gruppenfoto will auch noch gemacht werden.
Später gibt es ein Video von der Island Tour von Georg, Christa und dem Rüedi, einem ollen Staiyer 4×4 Laster. Um elf ists gut für Heute und es geht ins Nest.
Donnerstag, den 09.02.23
Erst um halb neun bekomme ich die Augen auf. So langsam komme ich in den Urlaubsmodus. Draußen schneit es wunderschön, so lobe ich mir das.
Entspanntes Frühstück und halb elf ist Abfahrt mit Igel und Mathieu. Die langweilige B7 bis hinter Gol und dann links rauf auf kleinen Wegen hinauf in den Berg. Eine Stichstraße in eine Siedlung von Wochenendhäusern tut sich auf die auch prompt genommen wird. Geil hier oben.
Bei der Unmenge von Wochenendhäusern hier im Lande muss eigentlich jeder Norweger drei davon haben, mindestens.
Mathieu semmelt mal eben in die Schneebande…
Die Stichstrasse endet auf 1000m Höhe, die Sonne schein und der Wind pfeift. Wir suchen uns eine windgeschützte Stelle und halten unser Mittagsritual.
Beim Abstieg übertreibe ich es etwas und haue links in die Bande, aber nichts weiter passiert.
Unten am Abzweig will ich weiter in die Berge, aber die Kette meiner Emme springt über. Bei genauem Hinsehen fehlen die beiden Motorhaltebolzen hinten. Den unteren habe ich wohl verloren und der obere ist wegen Überlastung abgerissen.
M8 x 120 hat keiner von uns dabei und so zieht Igel los und beschafft einen M8er Gewindestab, Muttern haben wir. Damit ersetze ich die untere Schraube. Oben kommt eine mit Draht gesicherte Schraube rein, um das ganze etwas zu stabilisieren.
Wir fahren noch einen Schlenker, doch es wird Zeit zu um Biwak durchzurücken, denn ich habe heute Küchendienst. Aufm Heimweg setz Schneefall ein der immer dichter wird. Der Aufstieg zur Hütte ist fast schon er in Blindflug, so dicht kommt es runter. Sehr geil, sowas hatte ich bestimmt schon dreißig Jahre nimmer.
Oben beschrauben sie mitten im Schneesturm das XJ-Gespann vom Werner. Er hat sich beim Landmaschinenhändler eine neue Bremsleitung fertigen lassen und die will nun entlüftet werden.
So eine Bremsen entlüften im Schneesturm ist doch das normalste von der Welt, oder???
Ich kenne nur noch Bekloppte. 😊
In der Küche sammelt sich das Team von heute während da draußen die Post abgeht.
In der Küche sind die Aufgaben sind schnell verteilt und es geht flott voran.
Einzig das Kochen der Maultaschen im Dampfgarer funktioniert nicht, denn der Teigmantel wird zu trocken. Die 200 Maultaschen müssen noch mal runter von den Blechen in die Suppe. Einmal in der Nudelbrühe kräftig aufkochen, dann wieder aus der Brühe rausfischen, auf die Bleche packen und fertig belegen.
Mit einem guten Küchenteam kann man schon was reisen.
Zum Überbacken noch mal in den Dampfgarer währen die Nudelsuppe als Vorspeise an die hungrige Meute raus geht.
Ob dem Max seine Ingried weiß, wie nützlich er der in der Küche sein kann?
Ich sollte ihr mal einen Tipp geben. 😊
Derweil sehe ich zu das die Sonderwünsche an vegetarischen und laktosefreien Maultaschen ihre Abnehmer finden.
Maultaschen und Zitronencrem hintendran finden allgemeinen Zuspruch und sind bald weggeputzt. Doch das Geschirr will gespult sein, die Küche geputzt und der Boden wird auch noch aufgewischt. Beim Absacker gibt mir der cx Michel noch einen guten Tipp wie ich den Schraubenstummel da unten
aus der Motorhalterung heraus bekomme und dann wirds auch schon Zeit fürs Bett.
Freitag, den 10.02.23
Um halb neun bin ich auf den Beinen und gehe gleich mal an die frische Luft, denn nach dem Sturm von gestern hat da draußen hat es ein affengeiles Licht.
Jetzt gibt es erst mal ein entspanntes Frühstück und so kommen wir mal wieder erst um halb elf vom Hof.
Bei Abfahrt weist mich der Koblenzer Jürgen auf meinen halb platten Hinterreifen hin. An der Tanke von 0,8 auf 1,5 aufgefüllt. Das heutiges Team besteht aus Igel Mathieu Günter und Andreas. Es geht die B7 westlich bis Geilo, da nach Süden klein-klein über die Berge. Bevor Langeweile aufkommt, werden kleinere Schraubereien eingestreut. Dem Mathieu sein Schutzblechhalter will nachgezogen sein und bei mir ist eine Schraube am Nummerschildhalter lose.
Zur späteren Stunde machen die üblichen Suppen Kaffee Pause am Wegesrand.
Dabei kommen wir mal wieder zum Schwätzchen mit einem interessierten Norweger, der sich wundert, was wir hier denn so treiben.
Wir finden eine nette Mautstraße durch eine Hüttensiedlung (was auch sonst, die Berge sind voll davon) Richtung Osten.
Die Strecke ist eine GoKart Bahn vom Feinsten, wie zugeschnitten für eine Emme.
Der arme Andreas bekommt mit seiner R11er Heeler keinen Fuß auf den Boden, die Emme ist doch das bessere Konzept. Unterhalb von Gol erreichen wir wieder die die B7. An der Tanke baumelt mein Blinker vorne links am Kabel.
Da wird nicht lang gefackelt und etwas Isolierband legt ihn am Gabelholm fest. Wir fahren die nun zugeschneite B7 nach Al zurück.
Unten an der Tanke prüfe ich noch mal die Luft im Hinterrad und finde nur noch 0,9 Bar vor.
Das Ventil sitzt fest und der Spucketest bringt auch kein Bläschen. Da liegt wohl ein schleichender Platten vor.
Es könnte auch Hexerei vorliegen, egal morgen früh wird noch einmal kontrolliert.
Zurück an der Hütte beschraubt Gevatter Dietrich die Kontakte seiner Guzzi und
ich mache bei stärker werdenden Schneefall den Schirmherr.
Später habe ich dem Matthieu noch beim Anhänger beladen geholfen.
Seine Emme und die Getriebezahn befreite BMW vom Tina und Jürgen sind bald verzurrt.
Den Anhänger noch mal kurz abzuhängen damit die Heckklappe vom Auto auf geht, befreit schon mal den bereits eingesteckten 13p Stecker seiner Verkabelung. Also noch mal eben im Schneetreiben bei Stirnlampenlicht das ausgerissene Kabel am 13poligen Stecker neu anschließen. Kleine Fische.
Zum Abendessen gibt es Fleischkäse Käsenudeln und Salat. 😋
Der Abend setzt sich mit Schwätzchen hier, Schwätzchen da, fort und um halb zwölf geht’s ins Bett.
Samstag, den 11.02.23
Die Leute, die heute zur Fähre nach Oslo wollen, machen eine unchristliche Unruhe und so ist man mitten in der Nacht so um sieben auf den Beinen.
Während wir in Ruhe frühstücken, ist rundum Hektik, denn jeder weiß das die Fähre pünktlich abfährt.
Als die Heimkehr endlich vom Hof sind, fangen wir mit den Aufräumarbeiten an. Bis wir alles leer geräumt haben und endlich selbst vom Hof rollen ist es halb elf. Unten an der Tanke sammelt sich unsere Gruppe.
Ich prüfe noch mal den Luftdruck hinten und er ist immer noch bei 1,5 Bar. Ich sag`s ja, da ist Hexerei im Spiel. Beim Diedrich seiner Guzzi gibts wieder Probleme. Bei der viele Hände Gewaltschrauberei von gestern Abend (Anschluss Kontakt Kondensator abgefault) hamse auch reichlich an den Vergasern herum gebastelt. Nun dreht die arme Guzzi 4TUmin Standgas oder geht aus.
Ich brauche eine Weile bis die Dellorto auf Leerlauf, CO-Schraube und Züge einigermaßen stimmen.
Diese K&N Lufis sind bei solchen Bedingungen einfach Mist. Der Baumwoll Filterstoff saugt sich mit Wasser voll und friert dann zu.
Endlich rollt unsere 9er Gruppe von der Tanke los und da keiner will vorne fahren und mache ich die Spitze. Bei dem großen Tross und dem langsamen Russen von Ingo rollen wir mit bescheidenen 60 oder 70 durch die Berge.
Es geht über Leira, Tretten, an Lillehammmer vorbei, auf Ringbu rüber zum neuen Quartier in Ulavoss. Unterwegs gibts eine kleine Auspuff Beschraubung an Ingos Russen und eine wunderschöne Fjell Überquerung in der einbrechenden Dunkelheit.
Ein geiles Licht, sehr schöne Abendstimmung hier oben. Wäre ich alleine unterwegs hätte ich mir Zeit zum Filmen genommen.
Aber die Meute ist ungeduldig und so ziehe ich durch. Gegen 20:00 schlage an wir am unserem Quartier in Ullafoss auf.
Es gilt, dass notwendige Zielbier zu trinken, ein Begrüssungstänzchen mit dem Vorkommando zu halten.
Christa und Georg sind mit dem Bulli längst angekommen und haben sich bereits ums Abendessen gekümmert.
Also laden wir unser Gerümpel aus den Mopeds und beziehen unsere Zimmer.
Nach dem Essen entwickelt sich die übliche Abendbelustigung aus Vodka antesten und Dummschwätzen, das können wir am besten.
Die WA Gruppe verkünde, daß alle Heimkehrer pünktlich an der Fähre waren. Wenn ach nicht alle aus eigener Kraft.
Dem Schorpi seine K 100 hat sich der Verzahnung der Schiebemuffe entledigt
Auch die F 650 von Marga dürfte später noch ans Schiebeseil. Um elf gehts ins Nest.
Sonntag, den 12.02.23
Georg fährt mit Christian nach Oslo zum Frank ins Krankenhaus.
Wir frühstücken in Ruhe, halten die Füße still und erledigen kleine Wartungsarbeiten an den Mopeds.
Auch Russen können ihre Blinker abwerfen.
Dem Elektriker in mir fallen natürlich wieder Dinge ins Auge, die nach bundesdeutschen DIN Maßstäben gelinde gesagt grenzwertig sind. Die Kabelverlegung mit angenagelten Blechstreifen gehen ja noch.
Dagegen sind die Steckdosen schon fragwürdiger. Der Typ C, also ohne Schutzleiterkontakt, ist hier weit verbreitet.
Mein Altgeselle hatte die Dinger immer „Wutzensteckdosen“ genannt derweil sie aussehen, als hätte man ein Schwein eingemauert. Wer braucht schon einen Schutzleiterkontakt, man kann auch jahrelang ohne Sicherheitsgurt Auto fahren.
Der Knaller ist jedoch der Sicherungskasten. Für die Dolyklemme mit Isobandwickel als PEN Knoten würde jeder Geselle von mir die Finger abgehackt bekommen.
Wenn man dann noch weiß, daß fast alle Häuser mit Elektro Direktheizgeräten beheizt werden…
Irgendwann raffen wir uns dann doch auf und es geht eine kleine Mautstraße hinauf in die Berge, die wie üblich mit Wochendhäussen bestückt sind.
Wieder kommen wir zu der Erkenntnis, dass eigentlich gar nicht so viele Norweger gib, wie es „Kabin`s“ in den Bergen gibt. Da muss schon jeder zwei oder drei davon haben.
Am höchsten Punkt gibts ne Pause mit Tütensuppe, Dumgeschwätz und reichlich Fotos.
Ein geniales Wetter hier oben und so dauert es eine ganze Weile, bis wir uns zur Weiterfahrt aufraffen.
Am Endpunkt der geschobenen Piste zeigt sich die Steigfähigkeit eines Wintergespanns.
Die lila Zicke wühlt sich problemlos da rauf, aber das kann nicht jeder so sagen.
So eine Emme ist doch das überlegene Konzept 😊
Bei diesem Licht gilt es auf dem Rückweg so einige Fotos zu machen.
Unten im Biwak angekommen ruft Alexandra zu Kuchen auf, den sie bereitgestellt hat.
Gute Leute muss man haben, gute Leute, denn so eine Unterkuchung ist bei mir ein ganz gefährlicher Zustand 😇
Der Sonnenuntergang hat heute ein geniales Licht für uns parat.
Wir machen uns ans Abendessen, Georg schlägt auf und berichtet vom verunfallten Frank aus Oslo.
Die Knochenbrüche an Arm und Bein sind nicht das Problem. Der Frank hat neurologische Ausfälle durch die Blutungen im Kopf.
Der Abend nimmt seinen Lauf bei Whiskey antesten und Heldengeschichten erzählen, um halb zwölf ist dann Nachtruhe.
Montag, den 13.02.23
Um 8:00 höre ich Guido vom Hof rollen, er will frische Brötchen usw. einkaufen.
Also Raus ausm Nest, Duschen und runter in die Küche. Schon mal nen Kaffee nehme und ein Schwätzchen halten. Irgendwann schlägt Guido mit einem Berg von Lebensmittel auf und so geht der Vormittag bei Käffchen Brötchen und Geschnack dahin.
So ein bisschen Geschraube muss auch sein, doch fällt Ingos bergmännisches Freilegen der Kühlrippen eigentlich noch unter Schrauben?
Gegen Mittag raffen wir uns tatsachlich zum Fahren auf und ich suche erst mal die Tanke, wobei suchen erst zu meinen ist.
Die Automatentankstelle am Holzlagerplatz ist gar nicht so einfach zu finden.
Dann rollt der Tross gegen Norden auf Tynset zu. Bevor es auf der Hauptpiste zu langweilig wir biege ich auf nen Schlenzer aufn Berg hinauf ab.
Die lila Zicke baggert sich tapfer da rauf, aber so mancher hat dann doch schwer zu kämpfen. So muss ich immer wieder warten, bis die Gruppe aufgeschlossen hat. Georg zieht vor, weil er uns mit seiner Videodrohne filmen will. Bei Warten auf die Gruppe macht mich Uwe auf den komisch stehenden SW Reifen der lila Zicke aufmerksam.
Ach was soll da schon sein, mal richtig geguckt – platt isser, dass Ventil ist ab 😳
Ich beschließe das erst mal zu ignorieren und wir fahren Georg hinterher.
Doch der hat drei Anläufe gebraucht, um auf das Hügelchen rauf zu kommen. Nun ist die Drohne noch gar nicht in der Luft und er grummet er rum, weil wir nicht gewartet haben. Was hat der auch so einen scheiss geimlerten Reifen, ich halte die nur für eine Notlösung. Der baut der viel zu hoch, ist recht schmal, hat keine richtigen Lamellen und mit nur 100 Spikes.
Dazu kommt der lange Endantrieb seines bleischweren schwangeren Blauwals. Ein Triptek Adapter auf die 15“ Smartfelge und der Reifen des Guido (Rigagomme Aggressor) würde dem Moped guttun.
Dazu vorne ein 17“ Rollerreifen auf einer R1100R Felge und gut. Rollerreifen sind eh immer noch das Beste, speziell wenn man das bessere Konzept fährt. Derweil bespasst sich Kucki mit seinem beimmlerten Reifen hinten. Der lässt Luft zwischen Reifen und Felge durch! Da fällt mein Verdacht doch auf die kack Pulverbeschichtung ….
Wir schicken die BMW-Fahrer schon mal vor, macht ja keinen Sinn das die hier alle dumm herumstehen. Sie wühlen sich den Berg rauf, mehr (fast alle) oder weniger (Georg) erfolgreich. Aber nur um dann oben festzustellen, dass es in ein Langlaufloipe übergeht. So kommen sie bald wieder hier bei uns vorbei.
Doch zurück zu meinen lustlosen SW-Reifen. Bei Abfahrt in D-Land waren da 2,2 Bar drauf. Hilft alles nichts, den SW hoch, das Rad raus und den Reifen runter. Es ist kein Grund für den undichten Schlauch zu finden. Der 16“ Ersatzschlauch ist nicht auffindbar, also ein 18″ Ersatzschlauch in die 16″Reifen würgen, Luft drauf, platt!
Wieder den Reifen runter, Schlauch mit Montiereisen abgestochen. Ein gebrauchter 18″ rein, wieder platt, am Ventil undicht. Reifen runter, neuer 19×4,00“ vom Russen rein, geht, hält dicht, aber sitzt scheiße.
Luft runter, Reifen zurecht rücken wieder Luft drauf und jetzt ists gut. Heilandsack, hat man sonst nichts zu tun?
Bei einbrechender Dämmerung ist die Zicke endlich startklar, wir fahren zurück ins Tal und die Hautstrecke zurück zum Biwak.
Guido hat schon mit dem Essen kochen angefangen und so gibt es schon bald Spagetti mit Hackfleisch Sause und Gemüse.
Aus diversen Quellen taucht Vodka auf und der Abend nimmt seinen Lauf.
Um Kuchenbäckers Nachtruhe nicht zu gefährden, rücken wir in den roten Salon durch,
ein Wohnzimmer nach Omas Geschmack.
Der Abend vergeht mit den üblichen Themen über Gott und die Welt und um halb zwölf ist Nachtruhe.
Dienstag, den 16.02.23
Acht Uhr wecken, duschen, frühstücken. Heute ists mit vielleicht -5 wieder recht warm.
Diederichs Señora verweigert das Starten, der Guzzi Anlasser, der erst letzter Woche neu rein kam, will aufgetaut werden.
Kuckis Hinterradfelge hat über Nacht den Luftdruck gehalten. Komisch.
Um halb elf rollen die Räder, erst mal an die Tanke, ich pumpe rundum die Reifen nach 🤔und wir fahren rauf aufs …. Fiell. Die gewählte Strecke endet oben aufm Storfjell bei rund 1000m Höhe. Die Sonne scheint granatenhaft und die Laune könnte nicht besser sein.
Süppchen Kekse und Dummgeschwätz versüßen den Tag. Georg meint mal wieder seinen Spionage-Satelliten starten zu müssen. Doch die Flugzeit ist bei durchgefrorenen und damit müden Accus ziemlich mau.
Irgendwann raffen wir uns mal wieder zum Mopedfahren auf und fahren zu Tal.
Ein paar Fotostop`s und eine Vesper in einem Truckstop später landen wir dann wieder im Biwak.
Das norwegische Zielbier lässt uns länger draußen verweilen.
Henning und Dietrich rühren heute in den Töpfen, es gibt überbackene Kartoffel Salami mit Rahm und und.
Dazu einen grünen Salat und hintendran eine Mousse au Chocolat, die Henning sehr lecker zusammenrührt.
Danach verlagert sich das Ganze in den roten Saloon und bis das Licht ausgeht ist es schon wieder halb eins.
Mittwoch, den 17.02.23
Um acht Uhr ist wecken, duschen und Frühstücken.
Irgendwie herrscht allgemeine Unlust und so vergammeln wir den Vormittag bei Klatsch und Tratsch.
Günter sorgt sich um sein immer lauter jaulendes R1100 Getriebe. Ich mach schon mal Pläne, ihn nach Hause zu bringen. Um halb zwölf kommen wir endlich mal in den Quark es geht Richtung Tynset die Hauptpiste rauf. Am Einstieg zur Jutulhogget Schlucht steht ein Sackgassenschilfd und nach 2 km ist die Piste gesperrt, schade die Schlucht soll schön sein.
Also geht es weiter gegen Norden. Es findet sich ein Einstig nach Osten mit der üblichen Schranke für die üblichen Privatstrasse.
Nach gut 5km ist Schluss mit der geschobene Piste und es geht nur mit einem Snowmobil oder den Schneeschuhen weiter. Also folgt das üblich er Ritual mit Süppchen Kaffee Dummschwätzen und Showschrauben. Der Gevatter Diedrich darf sein losgerapeltes Schutzblech neu fixieren.
Bald darauf steigen wir wieder ins Tal ab und folgen der Hauptpiste weiter nördlich Richtung Tynset.
Da wir gut in der Zeit sind nehme ich einen neuen Anlauf auf eine beschrankte Privatstraße. Doch diese Schranke will unsere EC Karten nicht nehmen. Eine nette Norwegerin hilft aus und öffnet uns die Schranke mit ihrer Dauerkarte.
Die geschobene Piste schraubt sich erstaunlich weit in die Berge wo sich wie üblich 136.000 Wochenendhäuser verstecken. Happe Kerkeling hatte schon lange vermutet das auf jeden Norweger 100 Wochenendhäuser kommen.
Irgendwann ist dann doch Ende der Piste und es geht wieder Richtung Tal.
Beim Abstieg trödele ich vor mich hin und komme mangels Konzentration mit der SW-Schwinge an die Schneebande. Es folgt ein halbherziger Rudi, es ist nichts weiter passiert, nur der linke Knöchel ist leicht gestaucht.
Im Tal geht es dann auf der Hauptpiste weiter nach Tynset.
Im Ort stürmen wir einen Baumarkt und ich versuche M16er Unterlagscheiben zu bekommen. Ich werde bei rechteckigen Holzbauscheiben fündig. Mit denen als Distanzstück könnte ich bei Bedarf das 18″ Ersatz Hinterrad am Seitenwagen einsetzen. Uwe treibt ein Hüngerchen und so gibts Kaffee und Pölsker in einer Tanke. So gesättigt treten wie den Heimweg auf einer netten Nebenpiste an.
Die fährt sich bei der einbrechenden Dämmerung traumhaft schön. Man musss nur auf entgegenkommende Holzlaster achten. Die sind die Könige der Landstraße und machen sich verdammt breit, da heißt es vorsichtig sein.
Uwe berichtet später von Elchen am Wegesrand, ich habe keine gesehen, es waren bestimmt Zwergenelche.
Zurück im Biwak gibt es Zielbier und es werden Konstruktionsentwurf für Seitenwagen Antriebe diskutiert.
Bald ist Zeit fürs Einrücken in die Hütte, denn Guido macht uns heute lecke Spaghetti aglio e olio und der Abend nimmt seinen üblichen Verlauf im roten Salon. Um halb zwölf ist für mich Nachtruhe.
Donnerstag, den 18.02.23
Acht Uhr ist Wecken Duschen Frühstücken. Der Vormittag plätschert wieder so dahin
Dem Günter seine 11er BMW schwächelt aufm Getriebe und so sitzt er heute bei Guido im SW.
Da lernt er mal, was er heißt, züüügig unterwegs zu sein.
Um halb zwölf rollen wir los und ich suche eine Stichstraße in der Nähe raus, die Spaß verspricht. Unten an der einsamen Automatentanke fassen wir Sprit und steigen in die Privatstraßen ein. Die Schranke ist offen und so toben wir nach oben, der eine fixer, der andere mit Muße.
Auf der Passhöhe angekommen dauert es bis TrödelGeorg nach ruckt und es geht weiter über Berg. An einem Abzweig halten wir, aber da kommt keiner nach. Also geht es zurück und wir finden den Gevatter Dietrich beim Festschrauben des Guzzi Lampentopf vor. Wir helfen eifrig beim Schrauben, also mehr symbolisch mit Besserwissen und dummen Kommentaren, denn das können wir doch am besten.
Als es endlich weiter geht habe ich bald darauf den Tunnelblick und übersehe den Linksabzweig. Die gespurte Langlauf-Loipe trägt nicht so wirklich und so steckt die lila Zicke bald fest verkeilt im Knie tiefen Schnee. Uwe hilft mir mit dem Bergegurt und zieht mich mit dem Russen raus.
Die Piste endet bald darauf und wir machen kehrt um oben am Abzweig unsere gewohnte Suppen- und Kaffeepause einzulegen. Irgendwann raffen es wir uns zur Weiterfahrt auf und ich tausche mit Kucki die Mopeds. Seine R1150GS mit Mobek Visco SW Antrieb ist schon ne Ansage. Das Gespann liegt sehr satt auf der Schneepiste und schiebt neutral an. Bremse vorne mit SW Kopplung gut, Bremse hinten mit SW gekoppelt behagt mir nicht. Ich kann sie nicht zum Driftftwinkel anstellen einsetzen. Telelever vorne mit schmalem 19″ führt nicht, dass Gespann könnte viel mehr aber, die Vorderhand gibt mir kein Vertrauen. Die Sitzposition wie bei fast jedem fremden Moped für mich viel zu tief, aber das wäre leicht anzupassen.
Unten an der Mautstelle tauschen wir wieder zurück. Kucki ist sichtlich erleichtert von der superelastischen lila Zicke auf sein gewohntes Gerät zurück wechseln zu können. MZ-Gespanne sind nun mal nur was für Spezialisten oder Bekloppte oder bekloppte Spezialisten 😇
Beim Aufschlag im Biwak gibts ein Zielbier mit langer Erörterung der vielen für und wider der technischen Details. Einrücken in die Butze und abendfein machen, denn Guido hat heute Abend für uns etwas ganz Spezielles im Kochtopf. Rotwild Schulter mit Ofenkartoffeln und Salat. Süppchen vorneweg, Nachtisch dazu.
So kann man es auch in der norwegischen Wildnis aushalten.
Absacker im roten Salon, die letzte Whiskey Bestände verzehrend und um halb eins ist Nachtruhe.
17.02.23 Freitag
Ruhen bis neun, faules rum Gelummer beim Frühstück.
Kuchenbäckers fahren heute schon los Richtung Oslo, da ihnen die morgendliche Anfahrt zur Fähre zu stressig ist. Dietrich hängt sich dran, derweil im die marode Technik seiner Guzzi sehr wohl bewusst ist.
Georg will die nette Schneepiste von gestern noch mal fahren, derweil er mit der Teletubby Helmkamera und der Filmdrohne noch ein paar Videoclips machen will. Außerdem hatten Christia und Guido ja gestern ausgesetzt. So toben wir wieder den Privatweg hinauf. Oben an der Passhöhe heißt es auf TrödelGeorg zu warten und im Allgemeinen durcheinander ist Christia plötzlich vorne, bekommt den mir sehr wohl bekannten Tunnelblick und hämmert bei abzweigender Hauptpiste gnadenlos geradeaus in eine ungeräumte Spur. So steht das R1100 Gespann bald Erdbeben sicher versenkt im knietiefen Schnee. Heute darf Henning den Berger machen.
Da wir gerade so schon stehen werfen wir die Kocher an und es gibt es die übliche Mittagspause.
Bei Abfahrt tausche ich mit Guido die Mopeds, er soll auch mal in den Genuss einer superelastischen Höllenmaschine kommen. Sein R1200 Gespann mit Mobek Haldex SW Antrieb fährt sich recht ähnlich zur gestrigen Visco Antrieb.
Der vordere 165 15 er in der Einarmschwinge vermittelt viel mehr Vertrauen als der schmale 19″er von gestern, was wohl auch an dem endgeilen runderneuten Reifenprofil liegt.
Die Bremse vorne + Seitenwagen ist gut, doch an den Fußbremshebel komme ich mit den 48er Sorel Schneeschuhen nicht heran. Die Kiste ist für den Guido gebaut und der ist nun mal zwei Köpfe kleiner als ich.
Der Seitenwagenantrieb ist recht neutral und wie ich später erfahre steht die Sperre auf Stufe 1 von 3, was mE völlig ausreicht.
Was mir gar nicht behagt ist die Federung, dass ganze Gespann ist gnadenlos hart eingestellt.
Für mich als Superelastik verwöhnter Fahrer ein Unding, aber jedem Narr seine Kappe.
Als wir wieder zurück tauschen ist Guido seltsam blass um die Nase, ob das wohl an der superelastischen Emme lag ? 🤣🤣
Aufm Heimweg gibts im örtlichen Laden Einkauf fürs Zielbier und das Abendessen.
Vor dem Laden will ich die Abkürzung auf den Parkplatz nehmen und versenke die lila Zicke in einen zugeschneiten Straßengraben. Da zeigt sich wieder das über das bessere Konzept, denn wir können problemlos die Karre mit zwei Mann wieder rausziehen. Mach das mal mit einem Russen.
Vollgetankt wird auch noch, dabei zieht eine mit Pferden bespannte Schlittenkolonne vorbei.
Die Leute sind unterwegs zum Traditionsmarkt in Roros, der nächste Woche beginnt – gelebte Geschichte.
Günter wird aufm Heimweg den schwangeren Blauwal von Georg fahren, da sein eigenes Getriebe massiv schwächelt. Daher bauen wir Günters Hinterrad samt 15“ Triptek Adapter in Georgs 11er um. Dabei finde ich lose und malträtierte Kabel unten am Hilfsrahmen. Die Strippen am tiefsten Punkt zwischen Hilfsrahmen und Auspuff zu verlegen, ist ein schlechter Plan. Günters 11er und Christas Moped kommen auf den Anhänger und werden verzurrt.
Zwischenzeitlich kommt die Info, daß Kucki den richtigen Instinkt hatte. Sein schleichender Platten auf der Hinterhand hat den Reifen ins Tiefbett befördert. Den dann wieder auf den Hump zu pumpen, war dann doch etwas Arbeit. Offensichtlich ein schlecht geimmlerter Reifen. Dem Dietrich seine Guzzi glänzte mit mangelnder Accu Ladung und wollte das letzte Stück ans Schiebeseil. Abenteuer im Supermarkt.
Georg macht uns Pute mit Erdnusssauce und Bratkatoffen, vorneweg eine Zwiebelsuppe und einen Pudding hinterher. Der Abend endet recht früh um 22:00.
Samstag, den 18.02.23
Schon um 6:00 ist Wecken.
Georg und Christa sind bereits los gefahren, sie wollen heute Frank in Oslo im Krankenhaus besuchen.
Wir frühstücken etwas und beginnen die Bude leer zu räumen. Wir schmeißen Unmenge von Zeug weg, weil es einfach zu viel ist. Dann sehen wir zu, dass wir loskommen. Bis die Räder rollen ist schon wieder zehn vor acht.
Derweil wir so spät dran sind, gehe ich den direkt Weg auf die E3. Das beschert uns leider Salz nasse Straßen bei tiefstehender Sonne von vorne, doch es rollt recht gut und so sind wir relativ zügig unterwegs.
Bei Elverum gibt es eine Benzin Pölsker Kaffee Pause und dann sehen wir dass wir weiterkommen.
Auf der Autobahn reist irgendwann die Kolonne auseinander, Ingo und Günther fehlen. Nach einiger Zeit rücken Sie auf und berichten, dass dem Ingo seine olle Dnepr mal wieder den Auspuff abwerfen wollte.
Die Schellen nachziehen und etwas Bindedraht helfen. Das sollte dann auch der letzte technische Halt für diesen Tag sein. Um 12:30 Uhr rollen wir in den Hafen von Oslo ein, wo die voraus geeilten Team Mitglieder schon auf uns warten. Vor mir in der Warteschleife steht ein Guzzi-Gespann mit einem Ford V4 Motor.
Im Gespräch stellt sich heraus, dass wir uns schon mal begegnet sind. Manfred ist ein alter Bekannter von Wolfgang Schwager in Hameln dort haben wir uns schon mal getroffen, aber das ist auch schon wieder 30 Jahre her. Die Moped Welt ist doch ein Dorf. So vergeht die Zeit im Fluge und wir dürfen in die Fähre.
Nach dem das Zeugs der Kabine eingelagert ist, trifft man sich wie üblich auf dem Sonnendeck um schon bald wieder Burger Bar zu sitzen. Denn dort gibt es Bier! Nachdem die Unterhopfung bekämpft ist sehe ich zu, dass ich die Kabine komme zum Duschen und noch mal eine Runde zu schlafen. So gegen 20:00 Uhr gehe ich in die Eselsbar und der Abend nimmt seinen üblichen Lauf.
Georg berichtet vom verunfallten Frank, dem geht es gar nicht gut. Er wird einige Tage später mit dem Rettungsflieger nach Duisburg verlegt.
Zum Abendessen gibt es eine Pizza mit Lachs und um 23:00 wird es Zeit für die Koje.
Sonntag, den 19.02.23
7:15 Uhr wecken und frühstücken gehen. Man schlägt sich die Fahrtzeit tot, denn wir kommen erst um 10 Uhr in Kiel an. Dieses Schiff hat leider keine Bug Bar mit Aussichtskanzel, so dass man die Einfahrt in den Hafen bei einer Tasse Kaffee beobachten kann.
Irgendwann kommt der Aufruf zu den Fahrzeugen zu gehen und dort Bummeln wir noch eine ganze Weile herum bis wir endlich von Bord dürfen.
Unten winken uns die Polizei heraus und die junge Beamtin möchte meine Papiere sehen.
Auf dem Kfz-Schein der MZ steht vorne breit „lila Zicke“ drauf worauf sie mächtig schmunzeln fragt ob das wohl der Name dieses Motorrad sei. Worauf ich sie frage, wie sieht das nur so schnell herausgefunden habe, die müsse ja ein Hellseher sein. Das ich noch die Spikes montiert habe interessiert sie erstaunlicherweise gar nicht.
Vor der Ausfahrt vom Hafen sammelt sich die Gruppe und es beginnt das große Räder tauschen, worauf ich gerade gar keine Lust habe. So fahre ich nach dem Abschiedstänzchen auf Spikes zu den Kuckis nach Trappenkamp. Die Motorräder werden verladen und als alles im Auto ist fragt mich Kucki ob ich Gerüstteile gebrauchen kann. So kaufe ich ihm etliches an Aluminiumgerüst ab und schichte das ist in den Bus hinein, bis die Fuhre voll ist bis unters Dach.
Um 15:00 Uhr komme ich endlich los, nach dem Tanken geht es auf die Autobahn und der erste Stopp ist dann bei Tobi in Hannover. Da darf ich die neue Bleibe besichtigen und auch die neue Werkstatt in Augenschein nehmen. Für Hannoveraner Verhältnisse ist das schon sehr geil hier.
Weiter geht die Reise und der nächste halt ist bei Dominik in Einbeck. Wir haben uns auch schon wieder ein Jahr nimmer gesehen.
Wir gehen nen Happen essen, noch zwei drei Bier und dann wird’s Zeit für die Koje.
Montag, den 20.02.23
Um 4:00 bin ich wach und packe mein Bündel. So komme ich gut an Kassel Frankfurt usw. vorbei und schlage um 11:00 in Meddersheim auf. In Ruhe frühstücken und dann noch mal die Augen ne Stunde auf Masse legen. Danach beginnt das große Auspacken und auch die ganzen Alugerüstteile wollen markiert und in den Bestand aufgenommen sein.
So geht der Nachmittag dahin und gegen Abend wird es mir seltsam flau im Kopf, so daß ich zeitig im Bett bin. Morgens komme ich schwer ausm Bett und der Kopf brummt, seltsam. Im Laufe des Vormittag wird das noch schlechter und gegen Mittag verkrieche ich mich mit Fieber im Bett.
Die Nacht ist recht beschissen und der nächste Tag auch nicht besser. Ein Corona Test bestätigt meinen Verdacht: ich bin endlich mal positiv. Wo ich mir die Seuche eingefangen habe, ist schwer zu sagen, vom Ablauf her müsste das am Samstag auf der Fähre passiert sein, aber wer weiß das schon.
Ich informiere alle die in Frage kommenden Leute, aber keiner vom Team hat es erwischt, dass muss ich nun auch nicht verstehen. Ab Donnerstags geht’s schon wieder aufwärts.
Resümee
Ein schöner Urlaub mit guten Leuten. Das Wetter hätte etwas kälter sein können, aber es war noch ok. An ein paar Kleinigkeiten lässt sich noch feilen, doch im Großen und Ganzen war es schon sehr genial. Die lila Zicke hat sehr viel Spaß gemacht und die paar Kleinigkeiten hatte ich wohl selbst zu verantworten. Die Zicke darf bleiben und bekommt die Zuwendung, die sie verdient hat.
Ob ich das nächste Mal mit der Zicke da rauffahre oder doch mit dem BMW-Gespann wird sich zeigen, weil zicken kann die auch.
Nach dem Eisarsch ist vor dem Eisarsch.
Weitere Infos und Berichte:
https://www.polarsteps.com/Youngtimer/6468432-eisarsch-2023?s=52bb84e1-8aac-46ba-868e-deb48e448967